Es gibt einen Aufstand der Jungen. Ein Interview mit Wolfgang Gründinger

Es gibt einen Aufstand der Jungen. Ein Interview mit Wolfgang Gründinger

Die Demokratie in Deutschland ist eingeschlafen. Die Wahlbeteiligung ist niedrig, politischer Protest – wenn er stattfindet – bekommt nur wenig Medienaufmerksamkeit. Einige geben dem Politikstil der Kanzlerin die Schuld, andere schimpfen auf die Jugend, mit der ja nichts mehr los sei. Aber warum ist eigentlich die Jugend alleine verantwortlich für Protest? Und stimmt es überhaupt, dass junge Leute keine Lust auf politische Beteiligung haben?

In einer neuen Studie hat die Bertelsmann Stiftung herausgefunden, dass fast 42 Prozent der 16- und 17-Jährigen in Deutschland gerne wählen gehen würden. Das Wahlrecht ab 16 würde den Untersuchungen zufolge die Wahlbeteiligung hierzulande auf bis zu 80 Prozent erhöhen. Nur: Außer den 16- und 17-Jährigen selbst scheint den ganz Jungen niemand das Mitspracherecht zuzugestehen. Fast acht von zehn Deutschen lehnen dem IfD Allensbach zufolge die Senkung des Wahlalters ab. Was also tun? Über den Zustand unserer Demokratie und das Engagement der Jugend, habe ich mit Wolfgang Gründinger gesprochen.

Wolfgang ist Zukunftslobbyist und Sprecher der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen. Er tritt für nachhaltige Politik ein: Damit meint er Energiepolitik genauso wie Renten-, Arbeits- und Netzpolitik. Vor allem aber soll die Gesellschaft ihm zufolge bei der Gestaltung unserer Demokratie nicht nur aktuelle, sondern auch zukünftige Generationen im Blick haben. Nächstes Jahr erscheint Wolfgangs neues Buch „Alte-Säcke-Politik“. Im Interview erklärt er, was er damit meint, und warum die Jugend von heute gar nicht so unpolitisch ist, wie ihr oft unterstellt wird.