Schluss mit heile Welt!
Wie Brexit, Trump und Co. die Jungen wachgerüttelt haben
Mal ehrlich: Abgesehen von den Kämpfen, die wir gelegentlich – vor allem via Social Media – ausfechten müssen, konnten wir uns lange Zeit der Illusion einer heilen Welt hingeben. Die Anschläge auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 waren für viele junge Menschen in Deutschland der erste kriegsähnliche Akt gegen die westliche Welt, den sie bewusst miterlebten. Was darauf folgte, waren panische Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen, schreckliche Kriege – von westlichen MachthaberInnen gerechtfertigt als »War on Terror« – und jede Menge Angst vor ebendiesem Terror, dem »Krieg des 21. Jahrhunderts«, der jederzeit und überall in unsere Leben einfallen konnte.
Solidarität ist aus der Mode gekommen
Dieser allgegenwärtige und unberechenbare Feind hat unsere Jugend geprägt; auf eines aber war Verlass: Zumindest die europäische Staatengemeinschaft und die USA waren sich einig, dass Terrorismus schlecht ist und die Bevölkerung vor ihm beschützt werden muss. Egal wie schlimm die Zeiten und wie unterschiedlich die Ansichten zum Umgang mit dieser Gefahr: Es gab viele Verbündete, und unter ihnen herrschte Solidarität. Genau diese Haltung der Solidarität, dieses Gefühl der Gemeinschaft ist in den letzten Jahren jedoch aus der Mode gekommen. Seinen Lauf nahm diese Entwicklung im Jahr 2016. Sie startete mit dem Brexit-Votum in Großbritannien, ging weiter mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsident, dem Rechtsruck in Europa und bildete ihren erschreckenden Höhepunkt mit dem Einzug der AfD in den Bundestag.
Das gesamte Kapitel ist nachzulesen in „Macht Platz!“, erschienen im Campus Verlag.
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